Die lange Bizepssehne befindet sich innerhalb des Schultergelenks. Verletzungen können beispielsweise durch einen unfallbedingten Abriss bzw. Einriss der Sehne an ihrem Ansatz an der Schulterpfanne entstehen; in diesem Fall sprechen wir von einer sogenannten SLAP-Läsion.
Komplette Bizepssehnenrisse treten häufig isoliert und ohne Symptome auf. Konträr zur weit verbreiteten Meinung führen ebenjene nicht zwangsläufig zu einer Kraftabschwächung der Bizepsmuskelfunktion, da der andere noch vorhandene Muskelkopf in der Lage ist, die Funktion komplett zu übernehmen.
Welche Symptome treten beim Riss der Bizepssehne auf?
Die Schmerzen der Bizepssehne korrelieren häufig mit Problemen der Rotatorenmanschettensehne, sind bewegungsabhängig und treten zumeist in der Gegend des Oberarmkopfes auf.
Speziell bei jungen Sportler_innen existiert eine Sonderform der Bizepsläsion: Vor allem Werfer_innen oder Überkampfsportler_innen leiden oftmals an einer Auslockerung des Bizepsansatzes im Schultergelenk, welche tief im Gelenk sitzende Schmerzen evoziert.
Welche Behandlungsmöglichkeiten können in Betracht gezogen werden?
Die Diagnose der adhäsiven Kapsulitis wird oft durch die Anamnese gestellt. Zudem müssen auf sonographischem bzw. radiologischem Wege sekundäre Ursachen ausgeschlossen werden.
- Konservative (nicht operative) Therapie:
Erlitt die Bizepssehne einen kompletten Abriss, ist eine Operation grundsätzlich nicht erforderlich. Dennoch ist durch eine offene Schnittführung das „Holen“ der Sehne vom Oberarm sowie eine anschließende Wiederbefestigung möglich, falls dies auf Basis eines kosmetischen Aspekts erwünscht ist. - Operative Therapie:
Die meisten Läsionen werden mittels der Schlüsselloch-Technik im Rahmen von Eingriffen an der Sehnenmanschette bzw. bei Schulterinstabilität therapiert. Hierbei wird die Bizepssehne mit kleinen Instrumenten sowie Implantaten in ihrem knöchernen Kanal am Oberarmkopf stabilisiert.
In welcher Form gestaltet sich die Nachbehandlung?
Die Rehabilitation orientiert sich primär an jener der ansonsten noch mitversorgen Weichteil-Läsion (zB. Rotatorenmanschetten-Rehabilitation). Jegliche Eingriffe erfolgen ambulant bzw. kurzstationär. Es gilt hierbei zu beachten, dass eine Schonung der Bizepsfunktion während der Einheilung der Sehne von großer Wichtigkeit ist; dies impliziert unter anderem das Vermeiden aktiver und forcierter Beugungen im Unterarm für die ersten sechs Wochen im postoperativen Stadium.