Eine häufige Ursache für Schulterschmerzen ist die Arthrose (Omarthrose) des Schultergelenkes. Eine Omarthrose entsteht durch Verletzungen, Frakturen des Oberarmkopfes, altersbedingter Verschleißerscheinungen oder auch durch langjährig unbehandelte Risse der Rotatorenmanschette. Sie tritt entweder als sogenannte primäre Arthrose (ohne erkennbare Ursachen) oder als sekundäre Arthrose (zB. nach fehlverheilten Schulterbrüchen) auf.
Im Laufe der Jahre konnten erhebliche Fortschritte in der Schulterendoprothetik verzeichnet werden, welche es ermöglichen, die Gelenkflächen des Oberarmkopfes als auch der Schulterpfanne durch Prothesen aus Titan bzw. Polyethylen zu ersetzen und somit sehr gute Ergebnisse zu erzielen, welche zumeist sogar in vollständiger Schmerzfreiheit resultieren.
Welche Symptome treten bei der Omarthrose auf?
Charakteristisch für dieses Krankheitsbild sind starke bewegungsabhängige, aber auch während Ruhephasen auftretende Schmerzen in der gesamten Schulter, die bis in die umliegenden Regionen (Rücken, Oberarm und Ellbogen) ausstrahlen. Ein weiterer Indikator ist die sich kontinuierlich entwickelnde Verminderung der Beweglichkeit bzw. Kraftentwicklung, wodurch der Gebrauch des Armes immer mehr eingeschränkt wird. Als Resultat erscheint das Liegen auf der betroffenen Seite als unmöglich.
Welche Behandlungsmöglichkeiten können in Betracht gezogen werden?
Die Omarthrose wird im Rahmen einer Röntgenuntersuchung des Gelenks bzw. im Kernspintomogramm festgestellt. Es präsentiert sich der aufgebrauchte Gelenkspalt als Zeichen des abgeriebenen Gelenkknorpels und vielfach auch knöcherne Anbauten an dem Gelenkkopf und die Pfanne, welche sich im Zuge der Arthrose-Entstehung langsam bilden.
- Konservative (nicht operative) Therapie:
Häufig wird zunächst eine konservative Behandlungsform angestrebt, die durchaus über einen gewissen Zeitraum hinweg erfolgreich sein kann. Werden die Beschwerden jedoch stärker, empfiehlt sich ein allgemeiner Gelenkersatz der Schulter. - Operative Therapie:
Die Total-Endoprothese (Operation des Schultergelenkersatzes) wird über einen offenen Schnitt durchgeführt, wobei ein spezielles System zum Ersatz der zerstörten Gelenkflächen zementfrei in die Schulterknochen implementiert wird. Abhängig von der Ausprägung der Arthrose bzw. dem Alter der Patient_innen werden diesbezüglich unterschiedliche Implantate herangezogen. Ist neben der Omarthrose auch noch ein irreparabler Verschleiß der Rotatorenmanschette vorhanden (inverse Prothese), wird eine spezielle Form der Schulter-Endprothese eingesetzt.
In welcher Form gestaltet sich die Nachbehandlung?
Die Rehabilitation nach einer Operation bzw. nach der Implantation einer Schulterprothese verlangt einen stationären Aufenthalt von ca. einer Woche. Im Nachfolgenden sollte der betroffene Arm für die ersten Wochen in einer Bandage gelagert werden, welche jedoch in konkreten Fällen (zB. Körperpflege, Krankengymnastik) in Eigeninitiative abgenommen werden kann. Im Regelfall ist nach einer Operation lediglich mit leichten Schmerzen zu rechnen, die mittels Schmerzmedikamenten gemildert werden können. Generell ist anzumerken, dass sich ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik als sehr zielführend erweist. Die Reha wird zumeist direkt von der Operationsklinik aus begonnen und umfasst einen Zeitraum von ca. drei Wochen. Daraufhin erfolgt eine Verlaufskontrolle zur Untersuchung bzw. zum Röntgen nach ca. fünf bis sechs Wochen.
In den ersten Wochen ist die Beweglichkeit in der Schulter etwas eingeschränkt, allerdings erzielt die Prothesenimplantation grundsätzlich eine erhebliche Verbesserung vor der Operation; dies nimmt in Etwa fünf bis sechs Monate in Anspruch.