Schultersteife

Die Schultersteife, auch „Frozen Shoulder“ bzw. „Adhäsive Kapsulitis“ genannt, beschreibt eine entzündliche Erkrankung der Schultergelenkkapsel und gründet zumeist in Verletzungen bzw. einem unbehandelten Impingement. Dennoch kann es in manchen Fällen vorkommen, dass ihre Ursache gänzlich ungeklärt bleibt. Sie durchläuft mehrere Stadien und endet häufig in einer erheblichen Bewegungseinschränkung der Schulter.

Unterschieden wird eine primäre bzw. idiopathische Schultersteife von der sekundären Form. Das Krankheitsbild der primären adhäsiven Kapsulitis tritt zumeist zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr auf, wobei Frauen etwas häufiger davon betroffen sind als Männer. Die sekundäre Form resultiert aus einer anderen Schultererkrankung, zB. Kalkeinlagerung, Sehnenverletzung, Arthrose etc.

Typisch für die Schultersteife ist ein langsamer Beginn, der anfangs lediglich von Schmerz dominiert wird. Im weiteren Verlauf entwickelt sich eine Bewegungseinschränkung, welche im Speziellen das Heben des Armes sowie die Außenrotation tangiert.

Welche Symptome treten bei einer Schultersteife auf?

Die Erkrankung lässt sich in drei Phasen zusammenfassen: Entzündung, Einsteifung und Auftauen. Der Zeitraum der einzelnen Stadien ist individuell sehr unterschiedlich und kann zwischen 12 und 26 Monate andauern.

Welche Behandlungsmöglichkeiten können in Betracht gezogen werden?

Die Diagnose der adhäsiven Kapsulitis wird oft durch die Anamnese gestellt. Zunächst müssen auf sonographischem bzw. radiologischem Wege sekundäre Ursachen ausgeschlossen werden. Darüber hinaus können im MRI Entzündungen der Gelenkschleimhaut bzw. Gelenkkapsel eruiert werden.

  1. Konservative (nicht operative) Therapie:
    Auf therapeutischer Ebene ist in der ersten Phase (Entzündung) der Entzündungshemmung die höchste Priorität zuzuschreiben. Diese kann mit oralen Entzündungshemmern oder alternativ mit einer Kortisoninfiltration erreicht werden. In der zweiten Phase (Einsteifung) wird die Verbesserung der Beweglichkeit angestrebt; hierfür sind sowohl physiotherapeutische Maßnahmen als auch Heimübungen geeignet.
  2. Operative Therapie:
    Erst bei Versagen der konservativen Therapie sowie bei gleichbleibender Bewegungseinschränkung ohne Schmerzen ist eine operative Therapie einzuleiten.

In welcher Form gestaltet sich die Nachbehandlung?

Nach der Operation ist keine Ruhigstellung der Schulter erforderlich. Eine sofortige Bewegung des Armes ist vielmehr sogar erwünscht, um die während der Operation erlangte Beweglichkeit zu erhalten. Es empfiehlt sich, den Arm sofort im schmerzfreien Bereich zu bewegen; dies kann durch eine unterstützende krankengymnastische Beübung während der ersten sechs bis acht Wochen intensiviert werden.

Dr. Rene Könighofer Graz

Dr. med. René Könighofer

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

In unserem Kompetenzzentrum für Schulter und Knie in Graz stehen Sie im Mittelpunkt. Deshalb sind jegliche Behandlungskonzepte individuell auf Sie zugeschnitten sowie an Ihrem aktuellen Krankheitszustand orientiert.
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